Den Restwert von einem Auto nach einem Unfall errechnen

Von Kai L.

Letzte Aktualisierung am: 3. März 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Was ist unter dem sogenannten Restwert zu verstehen?

Bei einem Totalschaden muss der Restwert nach einem Unfall ermittelt werden.
Bei einem Totalschaden muss der Restwert nach einem Unfall ermittelt werden.

Wurde ein Fahrzeug in einem Unfall beschädigt, ist ein wesentlicher Bestandteil der Schadensregulierung das Erstellen eines Kfz-Gutachtens durch den Sachverständigen. Dies beinhaltet unter anderem den Kfz-Restwert.

Der Restwert bei einem Auto macht eine Aussage darüber, was der Geschädigte für das Fahrzeug im nicht-reparierten Zustand bekommen würde.

Dabei werden zwei Varianten des möglichen Verkaufs berücksichtigt: zum einen über den zugänglichen Gebraucht- und Fahrzeugverwertungsmarkt und zum anderen über eine Inzahlunggabe bei einem Ersatzkauf. Doch wie genau wird ein Restwert von einem Pkw bestimmt? Erfahren Sie im vorliegenden Ratgeber, wie Sie für Ihr Auto den Restwert richtig ermitteln können. Zudem finden sie hier eine Beispielrechnung.

FAQ: Restwert

Wann wird der Restwert eines Fahrzeugs berechnet?

Kam es zu einem Unfall, bei welchem ein Fahrzeug beschädigt wurde, wird häufig der Restwert ermittelt, wenn ein Totalschaden vorliegt. Diese Summe steht dem Geschädigten dann zu.

Wie wird der Restwert von einem Fahrzeug ermittelt?

In aller Regel wird ein Gutachter das Fahrzeug unter die Lupe nehmen und dann den Restwert ermitteln. Dabei spielen auch Faktoren wie die Wertminderung des Wagens eine Rolle.

Kann ich den Restwert selbst ermitteln?

In aller Regel ist es nicht möglich, dass Sie den Restwert vom Kfz selbst ermitteln. Dies übernimmt ein Sachverständiger.

Der Zusammenhang zwischen Totalschaden und Restwert

Um nach einem Unfall den Restwert festzulegen, bedarf es eines Gutachters.
Um nach einem Unfall den Restwert festzulegen, bedarf es eines Gutachters.

Grundsätzlich spielt der Restwert vor allem nach einem Totalschaden eine zentrale Rolle.

Um einen solchen Sachschaden handelt es sich immer dann, wenn dieser technisch nicht mehr wieder behoben werden kann beziehungsweise eine Instandsetzung nicht wirtschaftlich ist.

In einem solchen Falle muss der Restwert bei einem Auto ermittelt werden, damit die Versicherung den Schaden vollständig abrechnen kann. Dabei fließen auch Faktoren wie die Wertminderung und der Wiederbeschaffungswert sowie die Reparaturkosten mit hinein.

Denn geht es um die Berechnung des Totalschadens, muss der Restwert vom Wiederbeschaffungswert abgezogen werden.

Wichtig! Unter dem Wiederbeschaffungswert ist jener Betrag zu verstehen, der aufgewendet werden muss, um ein sich einen gleichwertigen Ersatzwagen zu besorgen.

Die Restwertermittlung

Um den Restwert für ein Auto zu berechnen müssen folgende Faktoren berücksichtigt werden:

Der Restwert ist von verschiedenen Faktoren abhängig.
Der Restwert ist von verschiedenen Faktoren abhängig.
  • Die Schuldfrage muss eindeutig geklärt werden. Dies passiert bestenfalls über die Untersuchung des Unfallhergangs.
  • Der Fahrzeugwert des Autos vor dem Unfall muss bekannt oder ermittelt werden.
  • Der Preis für das Kfz nach dem Unfall muss ermittelt werden.

Am besten beauftragen Sie als Unfallgeschädigter einen Gutachter. Die Kosten dafür übernimmt in einem Haftpflichtfall die Versicherung des Unfallverursachers.

Für das Auto den Restwert berechnen – Ein Beispiel

Soll ein Sachverständiger den Restwert bei einem Auto ermitteln, bezieht er nicht nur die genannten Faktoren mit ein, sondern orientiert sich an verschiedenen aktuellen Verkaufslisten von Gebrauchtwagen sowie an der Schwacke-Liste. Diese gibt den ungefähren Restwert von gebrauchten Autos an. Fahrzeugtyp, Baujahr, Ausstattung und Kilometerstand werden dabei berücksichtigt.

Um den Wertverlust nach einem Unfall zu begleichen, leistet die Versicherung eine Entschädigung. Diese ergibt sich aus der Differenz von Wiederbeschaffungswert und Pkw-Restwert.

Wird die Wiederbeschaffung auf 6.000 Euro festgelegt und ein Restwert bei dem Auto in Höhe von 2.500 Euro festgestellt, wird eine Entschädigung von 3.500 Euro gezahlt.

Ist trotz Totalschaden eine Reparatur beabsichtigt, dürfen die Kosten dafür maximal 30 Prozent über den Wert einer Wiederbeschaffung liegen. Doch wie wird dann der Restwert für das Auto und damit die Entschädigung für den Betroffenen ermittelt?

Sollte der Wiederbeschaffungswert bei 3.000 Euro liegen und die Reparaturkosten werden mit 5.000 Euro veranschlagt, ergibt sich daraus ein prozentualer Anteil von mehr als 160 Prozent. In diesem Falle läge ein wirtschaftlicher Totalschaden vor. Ermittelt der Gutachter einen Restwert für das Auto von 800 Euro, zahlt die Versicherung eine Entschädigung von 2.200 Euro.

Was passiert beim sogenannten Übererlös?

Sollte ein Übererlös bei der Verwertung eines Pkw nach einem Unfall entstehen, ist dieser mit dem Restwert für das Auto zu verrechnen. Das soll verhindern, dass der Geschädigte beim Verkauf des Fahrzeugs etwas verdient.

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Über den Autor

Autor
Kai L.

Kai hat Kommunikations- und Medienwissenschaften studiert und Erfahrung in verschiedenen Redaktionen gesammelt. Seit 2020 unterstützt er unser Team von bussgeldrechner.com. In seinen Ratgeber befasst er sich u. a. mit Verkehrsverstößen, den gesetzlichen Grundlagen und Tipps für Fahrrad- und Autofahrer.

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