Letzte Aktualisierung am: 10. Juli 2024
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Bedrohung durch die Riesen unter den Fahrzeugen
In Deutschland sind mehr als zwei Millionen Lkw sowie ungefähr 200.000 sogenannte Sattelzugmaschinen zugelassen. Lastkraftwagen sind die größten Fahrzeuge im deutschen Straßenverkehr. Ein Unfall mit einem Lkw kann daher große Schäden zur Folge haben. Deshalb tragen die Fahrer der Lastkraftwagen, die bis zu 40 Tonnen wiegen können, eine entsprechend große Verantwortung.
Wodurch werden Lkw-Unfälle verursacht? Sind diese vermeidbar? Unser Ratgeber liefert Antworten auf diese Fragen.
Inhalt
FAQ: Fragen und Antworten zum Lkw-Unfall
Ursachen für Unfälle mit dem Lkw können unter anderem die Übermüdung des Fahrers, Verkehrsverstöße zum Beispiel beim Abbiegen oder eine mangelhafte Ladungssicherung sein.
Sind Lkw an einem Unfall beteiligt, kann dies bereits aufgrund des Fahrzeuggewichts für andere Verkehrsteilnehmer sehr gefährlich sein. Zudem spielt auch der längere Bremsweg eine Rolle.
Neben der Einhaltung der geltenden Verkehrsregeln sowie der Lenk- und Ruhezeiten können auch Assistenzsysteme die Verkehrssicherheit von Lkw erhöhen. So kann ein Abbiegeassistent helfen, den töten Winkel zu entschärften.
Welche Gründe haben Lkw-Unfälle?
Gemäß einer Statistik werden Lkw-Unfälle laut der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) oft durch Übermüdung des Fahrers ausgelöst. Übermüdung wiederum kann zu Sekundenschlaf führen. Diese winzige Zeitspanne, in welcher der Fahrer keine Kontrolle über den Lkw hat, reicht aus, um z. B. auf einen Pkw aufzufahren.
Eine Ursache für Müdigkeit bei Führern von Lastkraftwagen sind mit großer Wahrscheinlichkeit die Arbeitsbedingungen von Lkw-Fahrern. Diese gehen einer vergleichsweise monotonen Tätigkeit nach, die jedoch ein hohes Ausmaß an Konzentration erfordert. Außerdem müssen die Fernfahrer Termine einhalten, sodass sie unter großem Zeitdruck stehen.
Auch der sogenannte tote Winkel des Lkw ist ein Grund für Unfälle. Fahrzeuge und Personen, die sich im toten Winkel befinden, können vom Lkw-Fahrer nicht gesehen werden. So kann es z. B. beim Abbiegen des Lasters zu einer Kollision kommen. Unfallursache könnnen außerdem technische Defekte am Lkw sein – etwa abgefahrene Reifen.
Die Ladung eines Lastkraftwagens kann bei mangelnder Sicherung verrutschen und das Fahrzeug umkippen lassen. Ein zu großes Gewicht der geladenen Güter beinhaltet die Gefahr eines Achsenbruches.
Die Zahl der tödlichen Lkw-Unfälle ist laut Statistik (Angaben des Statistischen Bundesamtes) in den letzten zwanzig Jahren insgesamt rückläufig.
Lässt sich ein Lkw-Unfall vermeiden?
Es sind einige Maßnahmen möglich, um das Risiko eines Lkw-Unfalls zu verringern. So kann beispielsweise die Gesetzgebung durch entsprechende Regelungen für mehr Verkehrssicherheit in diesem Punkt sorgen.
Damit ein Lkw-Fahrer die nötige Konzentration für seine Arbeit aufbringen kann, muss er die vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten einhalten.
Um dies zu erreichen, wird für die Unterschreitung von Lenk- bzw. Ruhezeit ein Bußgeld erhoben – jeweils für den Fahrer und für den Unternehmer.
Um Auffahrunfälle, die unter anderem durch Sekundenschlaf ausgelöst werden könnnen, zu verhindern, gibt es seit dem 1. November 2015 für Lkw, die mehr als 8 Tonnen wiegen, eine neue Vorschrift. Sie müssen einen erweiterten Notbremsassistenten aufweisen. Dieser leitet z. B. automatisch den Bremsvorgang ein, bevor der Lkw auf ein Hindernis auffährt.
Technische Mängel an Lkw können theoretisch durch intensivere Kontrollen aufgedeckt werden. Laster, die mehr als 10 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht aufweisen, müssen beispielsweise zusätzlich zur Hauptuntersuchung jedes halbe Jahr eine weitere Sicherheitsprüfung absolvieren.
Um den toten Winkel beim Lkw zu beseitigen, sind seit 2009 für alle Lastkraftwagen zusätzliche Spiegel Pflicht. Allerdings passieren weiterhin Lkw-Unfälle, z. B. beim Abbiegen, da die Fahrer nicht immer alle Spiegel nutzen.