Wann muss ein Auto in die Werkstatt?

Von Kai L.

Letzte Aktualisierung am: 17. Januar 2025

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Schäden an Ihrem Fahrzeug sollten Sie schnell beheben lassen und dadurch weitere, oft noch schwerwiegendere Folgen vermeiden. Kleinere Defekte können Sie selbst beseitigen. Bei Problemen mit der Elektronik oder einem Motorschaden ist aber häufig ein Fachmann gefragt. Nehmen Sie außerdem die regelmäßige Inspektion Ihres Wagens wahr. Sie wird standardmäßig alle zwei bis drei Jahre durchgeführt. Kleinere Schäden fallen dabei häufig auf. Außerdem können im Rahmen dessen wichtige Wartungsarbeiten wie der Ölwechsel oder der Austausch von Verschleißteilen durchgeführt werden.

Eine Auto-Werkstatt prüft das Fahrzeug auf Mängel.
Eine Auto-Werkstatt prüft das Fahrzeug auf Mängel.

Welche Reparaturen kann man selbst erledigen?


Sie müssen Ihr Fahrzeug nicht bei jedem kleinen Defekt in die Werkstatt bringen. Viele Reparaturen können Sie in Eigenregie erledigen:

Ölwechsel:

Grundsätzlich ist es möglich, den Ölwechsel selbst durchzuführen. Um an die Ölabschlussschraube zu gelangen, benötigen Sie aber eine Hebebühne. Des Weiteren sollten Sie sich das notwendige Zubehör wie eine Ölauffangwanne, Arbeitshandschuhe und einen Schlüssel zum Lösen der Ölabschlussschraube besorgen.

Batterie austauschen:

Wenn die Batterie den Geist aufgibt, können Sie Ihr Fahrzeug nicht mehr starten. Für den Ausbau ist ein wenig technisches Know-how gefragt. Sie müssen zum Beispiel den Minuspol abklemmen. Die neue Batterie muss zudem unbedingt richtig herum eingebaut werden, damit sie später ordnungsgemäß gepolt ist.

Radwechsel:

Ein kaputter Reifen legt Ihr Fahrzeug sofort lahm. Auch beim Verschleiß des Profils ist ein Wechsel angesagt. Mit Wagenheber und Drehmomentschlüssel und ein wenig Übung sollte Ihnen das auch zu Hause gelingen.

Scheibenwischer austauschen:

Mit einer detaillierten Schritt-für-Schritt-Anleitung können auch Laien Scheibenwischer wechseln. Bedenken Sie dabei, dass es verschiedene Scheibenwischertypen gibt, die auch unterschiedlich eingebaut werden müssen.

Wenn Sie kleinere Reparaturen selbst durchführen, können Sie viel Geld sparen und müssen nicht warten, bis Ihr Auto aus der Werkstatt zurückkommt. Wenn Sie allerdings nicht wissen, wie Sie vorgehen sollen oder Angst haben, etwas zu beschädigen, ist es immer besser, sich an einen Fachmann zu wenden. Schäden an der Elektronik lassen sich überdies selten von Laien beheben. Sie erfordern in vielen Fällen eine Reparatur in einer Autowerkstatt.

Wie lange darf eine Autowerkstatt für eine Reparatur brauchen?

Ein Kfz-Mechatroniker zeigt den Schaden am Auto.
Ein Kfz-Mechatroniker zeigt der Kundin den Schaden.

Solange das Auto in der Werkstatt ist, können Sie es nicht nutzen. Das kann Ihren Alltag ganz schön durcheinander bringen, denn auf einmal fehlt Ihnen der fahrbare Untersatz, der Sie zur Arbeit bringt oder mit dem Sie Großeinkäufe erledigen können. Dementsprechend ist es Ihnen als Kunde natürlich wichtig, dass eine Reparatur möglichst zeitnah erledigt wird.

Ob das möglich ist, hängt aber immer vom Einzelfall ab. Wenn Ersatzteile fehlen oder die Reparatur sehr umfangreich ist, kann sie mehrere Tage in Anspruch nehmen. Um Verzögerungen zu vermeiden, sollten Sie mit der Werkstatt einen Erfüllungstermin vereinbaren.

Wenn dieser erreicht wird und das Auto noch nicht repariert worden ist, muss die Werkstatt Ihren Verlust ausgleichen und Ihnen beispielsweise einen Mietwagen stellen. Verlassen Sie sich nicht auf mündliche Zusagen, sondern halten Sie vertraglich fest, bis wann die Reparatur spätestens durchgeführt werden muss.  

Welche Kosten fallen für die Fehlersuche an?

Viele Fahrer zögern, Ihr Auto in die Werkstatt zu bringen, da sie große Angst vor den Kosten haben. Die können je nach Art des Schadens sehr hoch ausfallen. Es gibt aber auch viele Probleme, die sich schnell und kostengünstig erledigen lassen. Zunächst muss eine Fehlersuche durchgeführt werden. Anschließend können Sie immer noch entscheiden, ob Sie die Reparatur durchführen lassen. Setzen Sie dafür unbedingt eine Obergrenze. Werkstätten rechnen die Fehlersuche oft stundenweise ab. Wenn es sechs Stunden dauert, bis der Fehler gefunden wurde und der Stundenlohn bei 70 Euro liegt, ergibt sich schnell ein Betrag von 420 Euro. Gegebenenfalls können Sie auch einen Pauschalbetrag vereinbaren.

Wie viel kostet eine Werkstatt pro Stunde?

Wie teuer eine Reparatur wird, hängt davon ab, welche Arbeiten durchgeführt werden. Außerdem können die Preise je nach Werkstatt und Region stark variieren. Kosten von 150 Euro pro Stunde sind aber nicht unüblich. Sprechen Sie also vorher unbedingt mit den Betreibern der Werkstatt und lassen Sie sich die Kosten aufschlüsseln. Dann wissen Sie ungefähr, was auf Sie zukommt und werden von der Rechnung nicht überrumpelt.

Welches Teil eines Autos ist am teuersten zu reparieren?

Besonders viel Geld müssen Sie für einen neuen Motor hinlegen. Umso wichtiger ist es, einen Schaden zu vermeiden. Bringen Sie Ihr Fahrzeug regelmäßig zur Inspektion und tauschen Sie das Motoröl in den vorgegebenen Intervallen aus. Wenn Sie einen Schaden am Motor haben, sollten Sie unverzüglich eine Werkstatt aufsuchen, um ihn beheben zu lassen.

Blick unter die offene Motorhaube
Ein Blick unter die Motorhaube kann Schäden schnell offenbaren.

Wie viel Wert verliert ein Auto mit Motorschaden?

Der Wertverlust eines Autos mit Motorschaden hängt von verschiedenen Faktoren ab, sodass es keine pauschale Antwort gibt. Tatsache ist aber, dass Ihr Fahrzeug auf jeden Fall an Wert verliert, wenn der Motor nicht funktioniert. Schließlich ist es jetzt nicht mehr funktionstüchtig. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass es verschrottet werden muss. Durchaus können Sie ein Auto mit Motorschaden verkaufen und dafür noch eine ordentliche Summe erhalten. Wie viel Sie dafür bekommen, hängt von der Schwere des Schadens, vom Alter des Wagens und vom sonstigen Zustand ab.

Wann lohnt sich die Autoreparatur nicht mehr?

Mit einer Reparatur können Sie die Nutzungsdauer Ihres Fahrzeugs deutlich verlängern. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern schont langfristig auch Ihren Geldbeutel. Häufig ist es nämlich günstiger, den Wagen reparieren zu lassen, als sich ein neues Auto anzuschaffen. Der TÜV Nord rät jedoch dazu, von einer Reparatur abzusehen, wenn deren Kosten die Hälfte des Restwerts des Fahrzeugs übersteigen. Lassen Sie sich also immer einen Kostenvoranschlag für die Reparatur Ihres Wagens geben.

Video: So vermeiden Sie einen Motorschaden

Sie wollen einem Motorschaden lieber vorbeugen? In unserem Video haben wir einige Tipps für Sie zusammengefasst.
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Über den Autor

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Kai L.

Kai hat Kommunikations- und Medienwissenschaften studiert und Erfahrung in verschiedenen Redaktionen gesammelt. Seit 2020 unterstützt er unser Team von bussgeldrechner.com. In seinen Ratgeber befasst er sich u. a. mit Verkehrsverstößen, den gesetzlichen Grundlagen und Tipps für Fahrrad- und Autofahrer.

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