Mindestprofiltiefe beim PKW: gesetzliche Grundlagen

Von Kai L.

Letzte Aktualisierung am: 18. September 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Bußgeldkatalog Mindestprofiltiefe – keine ausreichende Profiltiefe oder keine ausreichenden Profilrillen (Kraftfahrzeug)

VERSTOSSEUROPUNKTEFAHR­VERBOT (MONAT)
Ihre Reifen haben keine ausreichende Profiltiefe oder keine ausreichenden Profilrillen601-
… und gefährdeten andere Verkehrsteilnehmer dadurch751-

FAQ: Fragen und Antworten zur Mindestprofiltiefe

Wie tief muss das Reifenprofil sein?

Der Gesetzgeber schreibt für Pkw eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm vor. Um sicher am Verkehr teilzunehmen, raten Experten allerdings dazu, bereits ab 3 bzw. 4 mm die Reifen auszutauschen.

Wo wird die Mindestprofiltiefe gemessen?

Die Profiltiefe muss in den Hauptrillen gemessen werden. Hierfür können Sie im Baumarkt ein entsprechendes Hilfsmittel erwerben oder Sie nutzen eine Münze. Wie Sie dabei vorgehen, erfahren Sie hier.

Was droht, wenn die Mindestprofiltiefe nicht eingehalten wird?

Weisen die Reifen keine ausreichende Profiltiefe auf, stellt die eine Ordnungswidrigkeit dar. Laut Bußgeldkatalog drohen dafür mindestens ein Bußgeld in Höhe von 60 Euro und ein Punkt in Flensburg.

Gesetzliche Mindestprofiltiefe beim Auto

Die Mindestprofiltiefe bei Reifen am Pkw beträgt 1,6 mm.
Die Mindestprofiltiefe bei Reifen am Pkw beträgt 1,6 mm.

Welche Profiltiefe müssen Ihre Reifen mindestens aufweisen? Der Gesetzgeber schreibt eine Mindestprofiltiefe für Fahrzeuge sowie für Motoroller und Motorräder vor. Haben Ihre Reifen eine Profiltiefe von 1,6 Millimeter erreicht, ist der Reifenwechsel gesetzlich festgelegt. Diese minimale Profiltiefe gilt sowohl für Sommer- als auch für Winterreifen:

Das Hauptprofil muss am ganzen Umfang eine Profiltiefe von mindestens 1,6 mm aufweisen; als Hauptprofil gelten dabei die breiten Profilrillen im mittleren Bereich der Lauffläche, der etwa 3/4 der Laufflächenbreite einnimmt. (§ 36 Abs. 2 S. 4 StVZO)

Es ist sinnvoll, jeden Monat die Tiefe des Profils zu überprüfen. Ein Profiltiefenmesser oder -prüfer, den Sie in jeder Fachwerkstatt erhalten, leistet dabei brauchbare Hilfe. Neureifen weißen eine Profiltiefe von acht bis neun Millimeter auf. Sind die Räder einmal abgefahren, verlängert sich der Bremsweg und es steigt die Gefahr des Aquaplanings.

Das Profil am Reifen sorgt für eine Verdrängung der Nässe zwischen Reifen und Fahrbahn. Die Kontakt zur Fahrbahn soll so verbessert werden. Wie gut Aquaplaning verhindert werden kann, hängt wesentlich von der Profiltiefe ab. Um einen Unfall aufgrund von Aquaplaning zu verringern, wurden für Reifen eine Mindestprofiltiefe eingeführt. Autofahrer, die die Mindestprofiltiefen missachten, riskieren ein Bußgeld und einen Punkt.

Die gesetzliche Profiltiefe findet sich in der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) im § 36. Hier finden sich Vorschriften zur Mindestprofiltiefe am Reifen und zur Lauffläche des Kfz.

Die Mindestprofiltiefe für Autoreifen bezieht sich dabei auf das Hauptprofil des Reifens. Als Hauptprofil gelten die beiden mittleren Profilrillen, welche etwa 3/4 der Laufflächenbreite einnehmen.

Die Profiltiefe bei Neureifen ist herstellerabhängig. In der Regel haben Sommerreifen eine Profiltiefe von 8 Millimetern, Winterreifen eine Tiefe von 9 Millimeter.

Weitere Informationen zur gesetzlich vorgeschriebenen Profiltiefe von Reifen finden Sie im folgenden Video:

Video: Welche Profiltiefe ist für Autoreifen vorgeschrieben?
Video: Welche Profiltiefe ist für Autoreifen vorgeschrieben?

Bußgelder rund um die Autoreifen

Des Weiteren werden bei einer nicht ausreichenden Mindestprofiltiefe ein Bußgeld von 60 € fällig sowie ein Punkt in Flensburg. Gefährden Sie in diesem Zusammenhang andere Verkehrsteilnehmer, steigt das Bußgeld auf 75 Euro und der Punkt bleibt bestehen. Haben Sie ein Kfz mit Reifen betrieben, die nicht den Wetterverhältnissen angepasst sind, also beispielsweise Sommerreifen im Winter, dann müssen Sie mit einem Bußgeld in Höhe von 120 Euro sowie einem Punkt in Flensburg rechnen.

Profiltiefe am Reifen messen: Die Profiltiefe beim Reifen muss mindestens 1,6 mm betragen

Die Mindestprofiltiefe gilt für Sommerreifen und für Winterreifen.
Die Mindestprofiltiefe gilt für Sommerreifen und für Winterreifen.

Die Reifenprofiltiefe lässt sich messen. Wie bereits erwähnt, erhalten Sie dafür die passenden Helfer im Baumarkt. Allerdings gibt es auch einen weiteren Trick, wie Profiltiefe am Auto herausbekommen.

Haben Sie eine Ein-Euro-Münze zur Hand, können Sie auch mit dieser die Reifen-Profiltiefe messen. Halten Sie dabei das Ein-Euro-Stück zwischen die beiden mittleren Profilrillen. Verschwindet der Messingrand dann vollständig zwischen den Rillen, ist die Profiltiefe am Autoreifen komplett ausreichend. Ist der Rand auf gleicher Höhe, ist das Profil nach etwa drei Millimeter tief.

Neben der Ein-Euro-Münze kann auch ein rein mechanischer Profiltiefenmesser am Autoreifen die Profiltiefe messen. Dabei handelt es sich um ein Lineal ähnliches Teil, welches in das Profil gehalten wird. Die Profiltiefe, die mindestens noch vorhanden ist, lässt sich so ablesen.

Das Reifenprofil bzw. die Mindesttiefe lässt sich allerdings auch auf digitalen Wege abmessen. In diesem Fall wird der Sensor in das Profil gehalten und der Wert digital angezeigt.

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Über den Autor

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Kai L.

Kai hat Kommunikations- und Medienwissenschaften studiert und Erfahrung in verschiedenen Redaktionen gesammelt. Seit 2020 unterstützt er unser Team von bussgeldrechner.com. In seinen Ratgeber befasst er sich u. a. mit Verkehrsverstößen, den gesetzlichen Grundlagen und Tipps für Fahrrad- und Autofahrer.

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