Letzte Aktualisierung am: 18. September 2024
Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten
Bußgeldkatalog: Reifen
Tatbestand | Bußgeld in Euro | Punkte in Flensburg |
---|---|---|
Fahren eines Pkws ohne MS-Winterreifen bei Schnee und Glätte | 60 | 1 |
... mit Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer | 80 | 1 |
... mit Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer | 100 | 1 |
... mit Unfallfolge | 120 | 1 |
Fahren eines Fahrzeugs mit mangelnder Bereifung (erhebliche Beeinträchtigung der Sicherheit) | 90 | |
Fahren eines Pkws mit unzureichenden Profilrillen und Profiltiefen sowie mit unzureichenden Einschnitten und Einschnitttiefen | 60 | 1 |
... mit Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer | 75 | 1 |
... mit Unfallfolge | 90 | 1 |
Welche Reifen darf ich fahren?
Der Zustand der Reifen ist ausschlaggebend für die Sicherheit beim Fahren. Neben den regelmäßigen Hauptuntersuchungen sollte der Fahrzeugführer auch selbst prüfen, ob die Reifen in einem ordnungsgemäßen Zustand sind.
Dabei spielt nicht nur die allgemeine Beschaffenheit eine Rolle. Faktoren wie die Profiltiefe und die Anpassung an die herrschenden Witterungsverhältnisse sind von großer Relevanz.
Reifen – Geschwindigkeitsindex
Der Index gibt die Reifen-Höchstgeschwindigkeit an. Dies sollte vom Hersteller ausreichend geprüft sein. Er garantiert mit diesem Geschwindigkeitsindex einen einwandfreien Betrieb bei optimalem Reifendruck.
Der Geschwindigkeitsindex von Reifen steht in Abhängigkeit zum sogenannten Tragfähigkeitsindex (auch Lastindex der Reifen). Er beschreibt die maximale Traglast jedes einzelnen Autoreifens.
Weiterführende Informationen zum Thema „Reifen“:
Inhalt
FAQ: Fragen und Antworten zu Reifen
In Deutschland ist eine Profiltiefe von mindestens 1,6 Millimetern vorgeschrieben.
Informationen zur „Haltbarkeit“ von Reifen finden Sie an dieser Stelle.
Welche Konsequenzen eine falsche Bereifung nach sich ziehen kann, entnehmen Sie dieser Tabelle.
Mindestprofiltiefe bei PKW-Reifen
Laut StVO gilt sowohl für PKWs als auch für LKWs eine Profiltiefe von mindestens 1,6 Millimeter. Der gesamte Reifen sollte die Mindestprofiltiefe aufweisen. Ist der Reifen nur einseitig abgefahren, muss ein Reifenwechsel vorgenommen werden.
Eine ungeeignete Profiltiefe führt unter Umständen zu einem verkürzten Bremsweg und zu Aquaplaning. Deshalb sollte jeder Fahrzeugführer regelmäßig die Profiltiefe seiner Autoreifen messen.
Dabei gibt es verschiedene Methode, dies selbst zu überprüfen:
- Eine Zwei-Euro-Münze, deren Rand vier Millimeter misst, stecken Sie in das Profil des Reifens. Wenn der Rand bereits deutlich erkennbar ist, müssen Sie den Reifen wechseln.
- Eine etwas genauere Methode ist der Profilmesser. Auch diesen stecken Sie in das Reifenprofil und lesen den Wert an der Seite ab.
In beiden Fällen sollten Sie neben der Reifenmitte auch den Rand messen. Denn ist dieser deutlich abgefahrener als die Mitte, besteht Handlungsbedarf, d.h.: unbedingt die Reifen entsorgen!
Unregelmäßig abgefahrene Reifen kommen oft durch einen falschen Reifendruck zustande. Winterreifen sollten beispielsweise immer mit etwas mehr Druck bedacht werden als Sommerreifen. Außerdem führen auch zu schnelle Kurvenfahrten zur unregelmäßigen Beanspruchung der Reifen.
Mit einem digitalen Messschieber erfolgt die Messung in den Werkstätten. Falls der Wert die 1,6 Millimeter unterschreitet, können die Mechaniker gleich vor Ort die neuen Reifen aufziehen und die alten Autoreifen entsorgen.
Beim Verstoß gegen die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe steht ein Bußgeld von 60 Euro zu Buche. Zudem erhält der Fahrzeughalter einen Punkt in Flensburg. Deshalb lohnt sich eine regelmäßige Kontrolle sowie ein rechtzeitiger Wechsel der Autoreifen.
Das Gesetz schreibt eine Profiltiefe von mindestens 1,6 Millimetern vor.
Fachleute empfehlen:
- eine Profiltiefe von 4 Millimetern bei Winterreifen
- und 3 Millimeter bei Sommerreifen.
Hier finden Sie Infos über die Profiltiefe bei Mofa-Reifen.
„Haltbarkeit“ von Autoreifen
Reifen bestehen aus Naturkautschuk und werden unter verschiedenen äußeren Einflüssen wie Hitze, UV-Licht oder Feuchtigkeit im Laufe der Zeit spröde, selbst ohne die Beanspruchung durchs Fahren.
Risse im Gummimaterial sind ein Indiz dafür, dass Sie die Reifen wechseln lassen sollten. Beulen weisen eher auf die Beschädigung der inneren Reifenstruktur hin. Des Weiteren sind in der Zwischenzeit auch längst neue Modelle entwickelt worden.
Das Alter der Reifen können Sie der DOT-Nummer (Department of Transportation) entnehmen. Sie befindet sich auf der Reifenflanke und beschreibt das Herstellungsdatum. Gerade in Fällen der geringeren Benutzung gibt sie eine gute Orientierungshilfe für den Fahrzeughalter. Die Ziffer besteht aus der Woche und dem Jahr der Reifenproduktion (insgesamt eine vierstellige Nummer).
Reifendruck
Ein optimaler Reifendruck sorgt für eine längere Lebenszeit des Autoreifens und trägt zu einer Kraftstoffeinsparung bei. Die Hersteller verweisen auf den richtigen Reifendruck ihrer Modelle.
Ein etwas höherer Reifendruck von bis zu 0,6 bar ist bei Fahrten auf der Autobahn sowie bei starker Zuladung von Vorteil. Auch bei längeren Kälteperioden lohnt ein erhöhter Reifendruck von 0,2 bis 0,3 bar, um einen optimalen Halt auf der Straße zu gewährleisten.
Sommer- und Winterreifen
Generell steht ein Reifenwechsel bei Schäden, Abnutzung oder der Überalterung der Autoreifen an. Doch auch mit dem Wechsel der Jahreszeiten müssen die Reifen gewechselt werden. Aber warum muss ich von Sommer- auf Winterreifen wechseln? Und was ist der Unterschied zwischen diesen Saisonreifen?
Winter- und Sommerreifen unterscheiden sich in ihrer Gummimischung. Das Material der Winterreifen ist etwas weicher und wird durch die extremeren äußeren Einflüsse stärker beansprucht. Die Gummimischung ist jeweils auf die Witterungsverhältnisse abgestimmt: Sommerreifen für wärmere Temperaturen und Winterreifen für Schnee sowie Glätte.
Die Besonderheiten von Sommerreifen
Die Beschaffenheit von Sommerreifen ist den höheren Temperaturen angepasst. Vor allem bei trockenen Straßenverhältnissen bremsen sie anstandslos.
Hier gilt die Faustregel, dass Sommerreifen von Ostern bis Oktober gefahren werden können.
Was müssen Sie bei Winterreifen beachten?
Die Winterreifenpflicht besteht in Deutschland erst seit Dezember 2010. Zuvor galt seit 2005 eine Vorschrift, die Fahrzeuge zu einer wintertauglichen Bereifung verpflichtete.
Die Straßenverkehrsordnung gibt jedoch keinen genauen Zeitraum für die Benutzung der Reifen an, da die Wetterverhältnisse relativ unvorhersehbar sind.
Seit 2018 müssen Winterreifen übrigens zwingend das Alpine-Symbol tragen. Die alte M+S-Kennzeichnung ist nur noch für Reifen gestattet, die vor 2018 produziert wurden.
Kann ich Winterreifen auch im Sommer fahren?
Dies ist durchaus möglich, aber mit den folgenden Einschränkungen:
- Die Lebensdauer der Winterreifen verringert sich.
- Aufgrund der weicheren Gummimischung fährt sich das Profil der Reifen schneller ab.
- Zudem verlängert sich der Bremsweg der Reifen auf der trockenen Fahrbahn.
- Schließlich erhöht sich der Benzinverbrauch.
Video: Alle Infos zur Winterreifenpflicht in Deutschland
Lohnen sich Ganzjahres- und Allwetterreifen?
Wie die Bezeichnung bereits verrät sind diese Reifen das gesamte Jahr zulässig. Sie sind quasi Allrounder und ein Kompromiss zwischen den Sommer- bzw. Winterreifen. Ganzjahresreifen vereinen die zwei Rillenanordnungen der Saisonreifen.
Bei sehr warmen oder sehr kalten Temperaturen büßen sie jedoch an ihrer Leistungsfähigkeit ein. Außerdem sind die Ganzjahresreifen im direkten Vergleich mit den Sommer- oder Winterreifen oft im Nachteil bezüglich des Benzinverbrauchs oder des Abriebverhaltens an den Reifen-Felgen.
Was ist eine Mischbereifung
Ob bewusst oder unbewusst fahren viele mit einer sogenannten Mischbereifung. Denn ein ganzer Satz neuer Reifen kann schon mal teuer werden.Deshalb greifen einige Fahrzeugbesitzer auf diese Möglichkeit zurück.
Folgende Kombinationen von Reifen sind laut StVO zulässig:
- Reifen mit unterschiedlichen Modellbezeichnungen oder solche von verschiedenen Herstellern
- Die Kombination von Sommer- und Winterreifen
- Reifen mit deutlich unterschiedlichen Profiltiefen