Überführungskennzeichen: Kosten und Versicherung

Von Kai L.

Letzte Aktualisierung am: 24. Januar 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Wann wird welches Kennzeichen benötigt?

Überführungskennzeichen können bei der Zulassungsbehörde beantragt werden.
Überführungskennzeichen können bei der Zulassungsbehörde beantragt werden.

Beim Fahrzeugkauf verschlägt es Kaufinteressenten oftmals in eine andere Stadt, um das Traumauto zu finden. Nach ausführlicher Besichtigung und Probefahrt des Fahrzeugs stellt sich den Interessenten die Frage nach dem Kauf des Autos.

Entscheiden sie sich dafür, muss nicht nur der Vertrag unterschrieben werden, sondern es muss ein Plan her, wie das nicht zugelassene Fahrzeug in die Heimatstadt befördert werden kann. Dazu dienen sogenannte Überführungskennzeichen, die für wenige Tage genutzt werden können.

Aber wo können Sie ein Überführungskennzeichen beantragen? Worin liegt der Unterschied zum Ausfuhrkennzeichen? Welche Kosten entstehen für eine Tageszulassung und können Sie auch ein Fahrzeug ohne TÜV überführen? Mehr dazu erfahren Sie im folgenden Ratgeber.

FAQ: Fragen und Antworten zum Überführungskennzeichen

Wann ist von einem Überführungskennzeichen die Rede?

Beim Überführungskennzeichen handelt es sich um einen Oberbegriff für das Kurzeit-, Ausfuhr- und das rote Kennzeichen.

Wozu wird ein Überführungskennzeichen benötigt?

Dieses Kennzeichen ist notwendig, wenn ein Auto innerhalb Deutschlands oder ins Ausland verkauft werden soll und dieses nicht mehr zugelassen ist.

Was kostet ein Überführungskennzeichen?

Die Kosten können je nach Wohnort variieren. Über die groben Ausgaben informieren wir hier.

Tageskennzeichen oder Ausfuhrkennzeichen?

Wenn Sie ein Fahrzeug in einer anderen Stadt erwerben, ist meistens ein Überführungskennzeichen nötig, um das Auto in Ihre Heimatstadt zu fahren. Dies ist vor allem der Fall, wenn das Kfz bereits abgemeldet ist und Sie den Wagen privat erwerben.

Beim Erwerb in einem Autohaus werden meistens rote Kennzeichen gestellt. Diese müssen dann nach einer angegebenen Frist ans Autohaus zurückgeschickt werden. In der Regel haben Sie dafür ein paar Tage Zeit. Rote Kennzeichen werden von der Zulassungsstelle allerdings nur an Firmen übergeben.

Der Begriff Überführungskennzeichen bezeichnet sowohl das Ausfuhr- als auch das Kurzzeitkennzeichen. Ein Kurzzeitkennzeichen kann innerhalb der EU und für nicht länger als fünf Tage genutzt werden.

Das Ausfuhrkennzeichen dient dem Transport eines Kfz ins Nicht-EU-Ausland und gilt 15 Tage. Je nachdem für welchen Zweck Sie das Überführungskennzeichen benötigen, müssen Sie entsprechend darauf achten, welchen Kennzeichentyp Sie beantragen.

Grundsätzlich sollten Sie in jedem Fall darauf achten, dass das Fahrzeug verkehrssicher ist, wenn Sie es in eine andere Stadt oder gar in ein anderes Land überführen wollen. Dazu sollten vor allem Licht, Bremsen, Reifen und Ölstand überprüft werden. Meistens bietet sich ein kurzer Check in einer Werkstatt vor der Abfahrt an.

Wo können Sie ein Überführungskennzeichen beantragen?

Das Überführungskennzeichen kann online bei der zuständigen Zulassungsbehörde beantragt werden. Dazu verschicken Sie die nötigen Unterlagen an die angegebene E-Mail-Adresse. Sie können allerdings auch persönlich bei der Kfz-Zulassungsstelle oder dem Straßenverkehrsamt ein Überführungskennzeichen beantragen.

In der Regel müssen Sie sich allerdings an die Zulassungsbehörde in Ihrem Heimatort wenden oder an die Stelle, bei dem das Fahrzeug bislang zugelassen war. Folgende Unterlagen werden dazu benötigt:

KurzzeitkennzeichenAusfuhrkennzeichen
Personalausweis oder Reisepass mit Meldebescheinigung
eVB-Nummer (Deckungskarte der Kfz-Versicherung) / Grüne Karte für Fahrten innerhalb der EUVersicherungsbestätigung (gelbe Karte)
Zulassungsbescheinigung Teil I und II
gültiger HU-Nachweis
bei abgemeldeten Fahrzeugen ein Nachweis für die Außerbetriebsetzung

Können Sie ein Überführungskennzeichen ohne TÜV beantragen?

Seit dem 1. April 2015 muss eine gültige Hauptuntersuchung (HU) beim Fahrzeug vorliegen, wenn Sie ein Überführungskennzeichen beantragen wollen. Ohne diesen Nachweis bekommen Sie kein Ausfuhrkennzeichen von der Zulassungsbehörde.

Was kosten Überführungskennzeichen?

Eine Tageszulassung ist mit Kosten verbunden, die sich von Region zu Region unterscheiden.
Eine Tageszulassung ist mit Kosten verbunden, die sich von Region zu Region unterscheiden.

Je nach Zulassungsbehörde und Region werden unterschiedliche Preise für ein Überführungskennzeichen erhoben. Die Zulassung eines Kurzzeitkennzeichens schlägt mit ca. 30 bis 70 Euro zu Buche. Für ein Ausfuhrkennzeichen zahlen Sie meistens zwischen 30 und 50 Euro. Die Kosten für die Prägung der Kennzeichen beträgt ca. 10 bis 20 Euro.

Nicht selten übernimmt die Kfz-Versicherung die Kosten für das Überführungskennzeichen, sofern Sie das Fahrzeug im Anschluss dort versichern. Die Gebühr wird dann meistens mit der Police verrechnet.

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Über den Autor

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Kai L.

Kai hat Kommunikations- und Medienwissenschaften studiert und Erfahrung in verschiedenen Redaktionen gesammelt. Seit 2020 unterstützt er unser Team von bussgeldrechner.com. In seinen Ratgeber befasst er sich u. a. mit Verkehrsverstößen, den gesetzlichen Grundlagen und Tipps für Fahrrad- und Autofahrer.

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