Letzte Aktualisierung am: 11. Juli 2024
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MPU als Bedingung zur Neuerteilung der Fahrerlaubnis
Haben Sie Drogen oder Alkohol konsumiert und setzen sich trotzdem hinter das Steuer, begehen Sie eine schwere Ordnungswidrigkeit oder gar eine Straftat. Oftmals wird dies mit einem Fahrerlaubnisentzug bestraft. Aber nach der mindestens sechs Monate langen Sperrfrist bekommen Sie Ihren Führerschein nicht ohne weiteres zurück.
Die Neuerteilung der Fahrerlaubnis ist an bestimmte Bedingungen geknüpft, die erfüllt werden müssen, damit Sie sich wieder hinter das Steuer setzen dürfen. In einer medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) – umgangssprachlich auch „Idiotentest“ genannt – müssen Sie Ihre Fahreignung beweisen. Die MPU ist allerdings nicht ganz so einfach zu bestehen. Eine MPU-Vorbereitung ist daher unverzichtbar.
Nicht nur die MPU, sondern auch die Vorbereitungskurse sind mit hohen Kosten verbunden. Betroffene stellen sich daher immer häufiger die Frage: Ist es möglich die MPU zu bestehen, ohne eine Vorbereitung besucht zu haben? Mehr zum Thema lesen Sie in unserem Ratgeber.
Inhalt
FAQ: Fragen und Antworten zur MPU ohne Vorbereitung
Da Ausnahmen bekanntlich die Regel bestätigen, gibt es natürlich auffällig gewordene Kraftfahrer, die eine MPU ohne entsprechende Vorbereitung bestanden haben, diese Fahrer sind jedoch deutlich in der Minderheit.
Bei der MPU geht es nicht darum, Fragen auswendig zu lernen und diese anschließend herunterzurattern. Vielmehr müssen Sie glaubhaft aufzeigen können, dass Sie sich mit Ihrem Fehlverhalten auseinandergesetzt haben und sich in Zukunft anders verhalten werden, nachdem Sie Ihren Führerschein zurückbekommen haben. In speziellen Vorbereitungskursen lernen Sie, wie Sie dies bewerkstelligen können. Innerhalb der einzelnen Gruppensitzungen werden verschiedene Szenarien durchgespielt, die in der MPU auftreten können.
Nicht unbedingt. Bestehen Sie die Untersuchung ohne Vorbereitung, haben Sie natürlich Glück gehabt. Sollten Sie jedoch aufgrund mangelnder Vorbereitung bei der MPU durchfallen, müssen Sie erneut Geld und Zeit investieren, um Ihren Führerschein zurückzubekommen. Daher ist eine MPU ohne Vorbereitung häufig sogar teurer, da Sie im Endeffekt doppelt in die Tasche greifen müssen.
Wie wichtig ist die Vorbereitung auf die MPU?
Eine Vorbereitung auf die MPU ist an verschiedenen Stellen möglich. Beispielsweise bieten der TÜV oder die DEKRA entsprechende Kurse an, damit Sie wieder an Ihren Führerschein kommen. Sie werden auf die speziellen MPU-Fragen genau vorbereitet, sodass Sie bei der MPU wissen, was Sie antworten sollten, um ein positives MPU-Gutachten zu erhalten.
Hierbei ist nicht das Auswendiglernen der Fragen von Bedeutung, sondern Ihre Glaubwürdigkeit. Sie müssen dem Verkehrspsychologen beweisen, dass Sie Ihr Verhalten geändert haben und es bereuen, dass Sie mit Drogen oder Alkohol am Steuer erwischt worden sind. Dazu müssen Sie in der Regel ehrlich und aufrichtig sein.
MPU-Vorbereitung in Form von Büchern und Recherche
Viele Betroffene informieren sich sporadisch im Internet über die MPU-Fragen und wundern sich im Anschluss, dass Sie ein negatives MPU-Gutachten erhalten und eine Nachschulung nach § 70 (Fahrerlaubnis-Verordnung) FeV besuchen müssen.
Auch Bücher, die der MPU-Vorbereitung dienen sollen, sind keine gute Alternative zum Kurs.
Der ADAC hat in einer Studie die Bestehensquote der MPU untersucht. Dabei ergab sich, dass mit einem Vorbereitungskurs 85 bis 95 % der Betroffenen mit einem positiven MPU-Gutachten nach Hause gegangen sind. Nur 10 bis 15 % haben die MPU ohne Vorbereitung bestanden.
Die sechs bis sieben Gruppensitzungen mit bis zu 10 Personen sind speziell Ihren Bedürfnissen angepasst. Es kommen zwar zusätzliche Kosten von ca. 500 bis 700 Euro auf Sie zu, dennoch ist die Durchfallquote deutlich niedriger, als wenn Sie die MPU ohne Vorbereitung besuchen. Neben Gruppensitzungen sind auch Einzelseminare mit einem MPU-Gutachter oder Psychologen möglich, die eine ideale Vorbereitung auf die MPU darstellen.