Letzte Aktualisierung am: 11. Juli 2024
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Bußgeldkatalog: Rückwärtsfahren
Tatbestand | Bußgeld in Euro | Punkte in Flensburg |
---|---|---|
Rückwärtsfahren ohne besondere Vorsicht und mit Gefährdung Anderer | 80 | 1 |
... mit Unfallfolge | 100 | 1 |
Was bedeutet „Rückwärtsfahren“ laut StVO?
Das kennt wohl jeder: schnell mal rückwärts einparken in einer kleinen Nebenstraße oder nur kurz nicht aufmerksam gewesen und ein Straßenschild übersehen. Dann heißt es: Rückwärtsfahren. Die Straßenverkehrsordnung (StVO) hat auch das Rückwärtsfahren geregelt. Es wird mit den Punkten Abbiegen und Wenden im Paragraph 9 zusammengefasst.
Unter dem Absatz 5 finden sich folgende Ausführungen:
„Wer ein Fahrzeug führt, muss sich beim Abbiegen […], beim Wenden und beim Rückwärtsfahren darüber hinaus so verhalten, dass eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist; erforderlichenfalls muss man sich einweisen lassen.“
Ein Unfall beim Rückwärtsfahren kann schnell passieren. Deshalb gilt: Mit größter Aufmerksamkeit und Vorsicht rückwärts zu fahren oder auch rückwärts einzuparken. Gerade in stressigen Situationen kommt es schnell zu Fehlern. Ein Einweiser beim Rückwärtsfahren kann eine Hilfe sein und durchaus schlimme Unfälle mit Passanten sowie anderen Verkehrsteilnehmern verhindern.
Inhalt
FAQ: Fragen und Antworten zum Rückwärtsfahren
An dieser Stelle haben wir Ihnen einige Tipps fürs Rückwärtsfahren mit dem Auto aufgelistet.
Wo das Rückwärtsfahren nicht gestattet ist, erfahren Sie hier.
In einem solchen Fall müssen Sie mit einem Bußgeld von 80 bzw. 100 Euro sowie einem Punkt in Flensburg rechnen.
Tipps fürs Rückwärtsfahren
Im Folgenden sind kurz und knapp die wichtigsten Punkte zusammengetragen, die Sie beim Rückwärtsfahren mit dem Auto bedenken sollten.
- Permanentes Zurückschauen bewahrt Sie davor plötzlich auftauchende Fußgänger oder ein anderes Auto zu übersehen.
- Innen- und Außenspiegel sollten Sie ständig im Blick haben, um einen guten Überblick über die gesamte Situation zu haben. Das bedeutet auch, den sogenannten „Toten Winkel“ zu beachten.
- Auch die Rückfahrkameras können Ihnen helfen, besonders wenn Sie mit dem Rückwärtseinparken noch unsicher sind.
- Daneben sind auch auditive Rückfahrhilfen sehr hilfreich. Diese geben Ihnen an, wann Sie beispielsweise zu nah an einen Gegenstand heranfahren.
- In einigen Situationen können Sie auch aussteigen, um einen besseren Überblick über die Lage zu bekommen. Dies kann insbesondere hilfreich sein, wenn Sie ohne Einweiser rückwärtsfahren.
- Schließlich sollte bei diesem Manöver auf die Schrittgeschwindigkeit geachtet werden. Dabei muss die Bremsbereitschaft gewährleistet sein, wenn Sie plötzlich anhalten müssen. Das schließt zudem ein vorsichtiges Anfahren mit ein.
Neben all den handfesten Tipps ist es auch wichtig, dass man als Fahrzeugführer bei dem Vorhaben des Rückwärtsfahrens, Ruhe bewahrt und sich vor allem nicht durch die äußeren Umstände stressen lässt.
StVO: Wo das Rückwärtsfahren verboten ist
Das Rückwärtsfahren ist aber nicht überall erlaubt. Generell gilt dabei, keine anderen Verkehrsteilnehmer zu gefährden.
- Das Zurücksetzen in Fahrtrichtung ist untersagt. Jedoch ist das Rückwärtsfahren entgegen der Fahrtrichtung zulässig.
- Im Speziellen ist das Rückwärtsfahren auf der Autobahn strengstens verboten, da es zu verheerenden Unfällen kommen kann.
- Des Weiteren können Sie beim Rückwärtsfahren einen Unfall verhindern, indem Sie vor allem in unübersichtlichen Abschnitten, unter anderem in Kurven oder an einem Hügel, nicht mit dem Auto rückwärts einparken oder fahren.
- In Einbahnstraßen ist rückwärts zu fahren nur beim Ein- und Ausparken erlaubt.
Bußgelder fürs Rückwärtsfahren
Beim Rückwärtsfahren mit Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer oder mit Unfallfolge steht eine Strafe an. Bis zu 80 Euro Bußgeld und sogar ein Punkt in Flensburg können dann zu Buche stehen.
Daneben sei noch anzumerken, dass auf Straßen mit einer höheren Verkehrsdichte oder einem erhöhten Gefahrenpotenzial (wie an Baustellen) strengere Anforderungen an den Autofahrer gestellt werden. Denn besonders in eher verkehrsberuhigten Zonen können Sie nachweislich eher weniger Verkehrsteilnehmer gefährden.
Schließlich kann es auch auf sehr schmalen Fahrbahnen immer wieder dazu kommen, dass zwei Fahrzeuge nicht aneinander vorbei kommen. Dann bleibt Ihnen oftmals nichts anderes übrig, als rückwärts zu fahren. Dabei wird empfohlen, dass das wendigere Auto beziehungsweise das mit mehr Bewegungsfreiheit zurücksetzt.
Rückwärtsfahren mit dem Lkw oder einem Anhänger
Vor allem das Rückwärtsfahren mit einem Lkw wird dabei zu einer Herausforderung.
Generell ist das Rückwärtsfahren beim Lkw ein schwieriges Unterfangen, da der Fahrer sich lediglich auf den Seitenspiegel verlassen muss. Das Rückwärtsfahren ohne Einweiser ist in diesem Falle sehr kompliziert. Hier ist ein vorsichtiges Anfahren und eine gedrosselte Geschwindigkeit von großer Bedeutung.
Auch ein Rückwärtsfahren mit Anhänger sollte im besten Falle mit Hilfe erfolgen. Dies gilt im Besonderen bei einer Zuladung.