Letzte Aktualisierung am: 9. Juli 2024
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FAQ: Enforcement Trailer
Beim Enforcement Trailer von VITRONIC handelt es sich um einen Anhänger, in dem ein Messgerät zur Verkehrsüberwachung integriert ist. Dieser Blitzer-Anhänger wird vor allem für Geschwindigkeitskontrollen eingesetzt.
Üblicherweise befindet sich der POLISCAN Speed FM1 im Enforcement Trailer. Auf eine Entfernung von rund 75 m kann dieser mithilfe der LIDAR-Laser-Technik Geschwindigkeitsüberschreitungen erfassen und den Verstoß per Blitzerfoto dokumentieren.
Wird der von VITRONIC hergestellte Enforcement Trailer mit einem Blitzer verwendet, handelt es sich dabei um ein standardisiertes Messverfahren. Dennoch lassen sich Fehlmessungen wie bei allen Blitzer-Typen nicht immer vermeiden. Welche Messfehler beim Enforcement Trailer ggf. einen Einspruch rechtfertigen können, erfahren Sie hier.
Inhalt
Was kann der Enforcement Trailer?
Als Enforcement Trailer wird ein System der Firma VITRONIC zur Verkehrsüberwachung bezeichnet. Die Anlage setzt sich aus einem Messgerät und dem als Anhänger konstruierten Gehäuse zusammen. Diese Bauweise schützt den Blitzer vor Umwelteinflüssen sowie Vandalismus und ermöglicht gleichzeitig den semistationären Einsatz. So lässt sich der Enforcement Trailer dank der Anhängekupplung mit einem Polizeifahrzeug zum angedachten Einsatzort ziehen. Haben die Messbeamten den Enforcement Trailer samt Blitzer entsprechend der geltenden Vorgaben ausgerichtet, kann dieser über mehrere Tage autonom den Verkehr überwachen.
Abhängig vom verwendeten Messgerät kann der Blitzer-Anhänger unter anderem für Mautkontrollen, die Überprüfung von Durchfahrtsverboten oder zur Kennzeichenerfassung eingesetzt werden. Üblicherweise wird allerdings der POLISCAN Speed FM1 in dem Enforcement Trailer eingebaut, um Geschwindigkeitsverstöße zu ahnden. Der Blitzer nutzt für die Messung die sogenannte LIDAR-Technologie und ermittelt dann mithilfe der Weg-Zeit-Berechnung die gefahrene Geschwindigkeit.
Was kostet ein Enforcement Trailer?
Beim Enforcement Trailer liegt der Preis zwischen 120.000 und 150.000 Euro. Eine Investition, die sich für Städte und Gemeinden durchaus lohnen kann, denn durch den im Vergleich zu anderen mobilen Blitzern lassen sich durch den Anhänger unter anderem Personalkosten einsparen. Zudem ist davon auszugehen, dass sich die für den Enforcement Trailer anfallenden Kosten mit der Zeit lohnen und durch Bußgelder wieder eingenommen werden.
Wann können beim Enforcement Trailer Fehler auftreten?
Auch beim von VITRONIC entwickelten Enforcement Trailer können grundsätzlich Messfehler auftreten. Um diese weitestgehend zu vermeiden, gilt es bei Positionierung, Bedienung und Einsatz zahlreiche Vorgaben zu beachten. Wird gegen die Vorschriften verstoßen, kann dies zu rechtswidrigen Messergebnissen führen. Ursachen für Fehlmessungen können unter anderem sein:
- Unsachgemäßer Aufbau des Messgerätes
- Fehlende Eichung
- Unvollständiges Messprotokoll
- Nicht geschultes Messpersonal
Um kleiner Ungenauigkeiten auszugleichen, sieht der Gesetzgeber bei Geschwindigkeitskontrollen einen Toleranzabzug vor. Beim Enforcement Trailer beträgt dieser bei einer gefahrenen Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h in der Regel 3 km/h. Ist das Fahrzeug schneller als 100 km/h, werden üblicherweise 3 Prozent abgezogen.
Wie erfolgversprechend es ist, das Messergebnis eines POLISCAN Speed FM1 in einem Enforcement Trailer anzufechten, lässt sich pauschal nicht sagen. Für eine individuelle Einschätzung kann es daher sinnvoll sein, sich an einen fachkundigen Anwalt für Verkehrsrecht zu wenden. Dieser kann dann unter anderem das Messprotokoll prüfen und kontrollieren, ob im Bußgeldverfahren alle Fristen eingehalten wurden. Ein Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid ist dabei grundsätzlich innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt des Schreibens möglich.