Letzte Aktualisierung am: 20. September 2024
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Das Fahrverbot im Verkehrsrecht
Fahrverbote werden verordnet, wenn Fahrer bestimmte Vergehen gegen die Straßenverkehrsordnung (StVO) im Straßenverkehr in Deutschland begehen. Dem Fahrer drohen, je nach Bestimmung im Bußgeldkatalog, in der Regel zwischen 1 und 3 Monate Fahrverbot. In dieser Zeit muss er den Führerschein abgeben.
Es gibt keine allgemeine Regelung, ab wie viel Punkten ein Fahrverbot verhängt wird. Ein Fahrer sollte jedoch immer im Hinterkopf behalten, dass Ordnungswidrigkeiten neben dem Bußgeld auch Auswirkungen auf den Führerschein oder die Fahrerlaubnis haben können.
Inhalt
FAQ: Fragen und Antworten zum Fahrverbot
In der Regel wird immer dann ein Fahrverbot fällig, wenn laut Bußgeldkatalog zwei Punkte in Flensburg für die begangene Ordnungswidrigkeit drohen. Dies kann beispielsweise bei Alkohol am Steuer oder bei Geschwindigkeitsüberschreitungen der Fall sein.
In unserem Ratgeber zum Thema „Fahrverbot antreten“ erfahren Sie alles darüber, wer den Beginn des Verbots innerhalb einer bestimmten Frist hinauszögern darf und wer nicht.
Ja, unter Umständen kann ein Fahrverbot in ein höheres Bußgeld umgewandelt werden.
Video: Das Wichtigste zum Fahrverbot
Diese Verstöße führen beispielsweise zu 1 Monat Fahrverbot:
- Bei mehr als 100 km/h einen Abstand von weniger als 1/3 des halben Tachowertes einhalten
- Eine rote Ampel überfahren und eine Gefährdung darstellen
- Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit außerorts um 41 bis 60 km/h
- Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit innerorts um 31 bis 50 km/h
Weiterführende Informationen zum Fahrverbot:
- Ab wann droht ein Fahrverbot?
- Ab wie viel Punkten gibt es Fahrverbot?
- Ärztliches Fahrverbot: Anlage 4 FeV
- Fahrtenbuchauflage
- Fahrverbot aufteilen
- Fahrverbot erhalten und Führerschein nicht abgegeben
- Fahrverbot für Ausländer
- Fahrverbot im Ausland
- Fahrverbot im Härtefall
- Fahrverbot umgehen
- Fahrverbot wegen Alkohol
- Fahrverbot-Verjährung
- Fahrverbot verschieben
- Führerscheinentzug und Fahrverbot
- Nachtfahrverbot
- Wo Führerschein beim Fahrverbot abgeben?
Wann drohen 6 Monate Fahrverbot?
In Einzelfällen kann es tatsächlich 6 Monate Fahrverbot geben. Bei Straftaten im Straßenverkehr in Deutschland entscheidet das Gericht, ob die Entziehung der Fahrerlaubnis, eine Freiheitsstrafe, eine Geldstrafe oder ein Fahrverbot drohen. Nach Straftaten wie beispielsweise Fahrerflucht sind Auswirkungen auf den Führerschein also ungewiss.
Fahrverbot wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung
Geschwindigkeitsüberschreitungen können Fahrverbote nach sich ziehen, wenn eine bestimmte Grenze überschritten wird. Bei der Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit außerorts liegt diese bei 41 km/h. Das Fahrverbot dauert 1 Monat, sofern die Überschreitung nicht über 60 km/h liegt.
Ab 61 km/h zu schnell drohen 2 Monate Fahrverbot und bei über 70 km/h sind es 3 Monate. Innerorts ist die Bußgeldtabelle 2017 entsprechend strenger. Das Fahrverbot aufgrund unangepasster Geschwindigkeit kann außer- und innerorts schon ab 26 km/h zu schnell verhängt werden, wenn der Täter zweimal im selben Jahr mit einer Geschwindigkeitsüberschreitung von mindestens 26 km/h auffällig wurde.
Nach Geschwindigkeitsüberschreitungen werden Punkte in Flensburg neben dem Fahrverbot grundsätzlich auch eingetragen.
Fahrverbot wegen Alkohol am Steuer
Das Führen eines Fahrzeuges unter Einfluss von Alkohol hat verheerende Auswirkungen. Es drohen nicht nur ein Fahrverbot, sondern auch Punkte und ein hoher Bußgeldbescheid. Das Fahrverbot bei Alkohol am Steuer beträgt 2 bis 3 Monate. Dasselbe gilt beim Autofahren unter Drogeneinfluss. Das Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss kann sogar Auswirkungen auf die Fahrerlaubnis haben.
Fahrverbot wegen Ordnungswidrigkeit an roter Ampel
Eine rote Ampel zu überfahren kann ein Fahrverbot, Punkte in Flensburg und ein hohes Bußgeld nach sich ziehen. War die Ampel bereits länger als 1 Sekunde rot, folgt definitiv 1 Monat Fahrverbot. Wurde die rote Ampel vorher überfahren, droht nur ein Fahrverbot bei gleichzeitiger Gefährdung oder Sachbeschädigung.
Das Fahrverbot umgehen
Für manche Autofahrer stellt das Fahrverbot eine nicht tragbare Strafe dar. Betroffene brauchen das Auto beispielsweise, um zum Arbeitsplatz zu gelangen. Für die Betroffenen ist es oft von Interesse, ob sie das Fahrverbot umwandeln, bzw. eine Geldstrafe zahlen statt das Fahrverbot antreten können. Bei dieser Frage kann ein Anwalt helfen. Die Kosten für den Rechtsanwalt sollten allerdings berücksichtigt werden, denn sie können hoch ausfallen. Er kann jedoch prüfen, ob sich das Fahrverbot abwenden lässt. Falls das Auto genau in der Zeitspanne dringend gebraucht wird, in der das Fahrverbot fällt, kann der Anwalt außerdem dabei helfen, das Fahrverbot zu verschieben.
Es herrscht der Irrglaube, dass der Betroffene das Fahrverbot aufteilen kann. Dies ist allerdings nicht möglich. Sich vom Fahrverbot „freikaufen“ ist jedoch möglich, sofern eine Geldstrafe als Ersatz verhandelt werden kann.
Das ärztliche Fahrverbot
Neben dem gewöhnlichen Fahrverbot kann auch ein ärztliches Fahrverbot verhängt werden. Stuft ein Arzt den Patienten als nicht fahrtauglich ein, kann beispielsweise wegen Epilepsie ein Fahrverbot angeordnet werden. Der Arzt muss dies vor der Fahrerlaubnisbehörde mit einem Gutachten untermauern. Ein Fahrverbot aufgrund Epilepsie kann zwischen 3 und 6 Monaten liegen.
Ein Fahrverbot nach einem Schlaganfall gilt, wenn der Fahrer seine Fahrunfähigkeit selbst einem Arzt oder der entsprechenden Behörde meldet.