Maut in Österreich: Hier gibt’s den Überblick

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Im Gegensatz zu Deutschland besteht in Österreich auf Autobahnen und Schnellstraßen eine Mautpflicht – und zwar für alle Fahrzeuge, nicht nur für Lkws. Die dadurch gewonnenen Einnahmen werden direkt reinvestiert in das österreichische Straßennetz, wie die ASFINAG (Autobahn- und Schnellstraßen-Finanzierungs-AG) mitteilt.

Grundsätzlich wird zwischen drei Varianten der Maut in Österreich unterschieden:

• Die Vignette für Pkw und Motorrad,
• die Streckenmaut für Pkw und Motorrad,
• die Lkw-Maut (oder sogenannte GO-Maut) für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen.

Über einen dieser drei Wege bezahlen Fahrerinnen und Fahrer schließlich die Gebühren an die ASFINAG.

Was ist der Unterschied zwischen Maut und Vignette? Eine Maut bezieht sich auf die Fahrleistung eines Fahrzeugs (z.B. Lkw, Pkw oder Motorrad) und auf einen Streckenabschnitt, während sich die Vignette auf einen bestimmten Zeitraum bezieht (z.B. zehn Tage, zwei Monate oder ein Jahr). Das heißt also auch, dass die Maut pro Fahrtweg auf einer bestimmten Strecke bezahlt wird, wohingegen eine vignettenpflichtige Strecke über den angegebenen Zeitraum unbeschränkt oft befahren werden kann.

Mit der Autobahnvignette in Österreich unterwegs

Das „Pickerl“ für die Maut in Österreich, also die Vignette, muss für alle Fahrzeuge bis zu 3,5 Tonnen gelöst werden. Das heißt: Motorräder sowie Pkw und Wohnmobile brauchen eine gültige Vignette für Österreich, um sich rechtmäßig auf den Schnellstraßen und Autobahnen des Landes fortzubewegen. Vignetten sind immer über einen bestimmten Zeitraum gültig. Während der Gültigkeitsdauer dürfen die dazugehörigen Straßen in der Regel unbegrenzt oft befahren werden.

Die Vignette für Österreich gibt es online zu kaufen, ist aber auch im In- und Ausland an Tankstellen oder Mautshops erhältlich. Folgende Möglichkeiten haben Sie beim Kauf:

• Jahresvignette für Österreich: Innerhalb eines Jahres können Sie ohne weiteres alle Straßen befahren.
• 2-Monats-Vignette: bei etwas längeren Aufenthalten im Land oder einer mehrmals geplanten Durchreise, lohnt es sich gegebenenfalls diese Option zu wählen.
• 10-Tages-Vignette für Österreich: Für einen zwei- bis zehntägigen Aufenthalt im Land ist diese Option ideal.
• Die neue 1-Tages-Vignette: Sind Sie tatsächlich nur auf der Durchreise und wollen beispielsweise schnellstmöglich durch Österreich auf die Brennerautobahn um nach Italien zu gelangen, eignet sich die Vignette für einen Tag. Motorradfahrer müssen hier lediglich 3,40 Euro zahlen, Pkw nur 8,60 Euro. Diese Option ist allerdings nur online erhältlich.

Beachten Sie unbedingt: Die online gekaufte Jahresvignette, sowie 2-Monats-Vignette sind beide frühestens 18 Tage nach dem Kauf gültig (Verbraucherschutz). Sie müssen die bezahlte Maut in Österreich immer nachweisen können.

Wichtig ist, sollten Sie keine digitale Vignette für Österreich haben, sondern vor Ort eine gekauft haben: Bringen Sie die Vignette gut sichtbar in der Windschutzscheibe Ihres Fahrzeugs an. Bei einer digitalen Vignette in Österreich wird die Gültigkeit über das angegebene Kennzeichen von Videosensoren auf den Straßen ermittelt.

Die Pkw-Maut in Österreich

Neben den Vignetten, die überall Pflicht sind, gibt es für manche Straßenabschnitte eine sogenannte Streckenmaut. Diese muss mit Wohnmobil, Pkw oder Motorrad entrichtet werden. Hintergrund hierfür sind die besonders hohen Kosten, die für den Bau dieser Strecken aufkamen. Zur Kompensation wird für jede Fahrt eine Mautgebühr durch die ASFINAG erhoben. Auf diesen Autobahnen wird die Extra-Maut für Österreich fällig:

• A9 (Pyhrnautobahn) im Abschnitt Spital/Pyhrn – Arding (Bosrucktunnel) sowie St. Michael – Übelbach (Gleinalmtunnel)
• A10 (Tauernautobahn) im Abschnitt Flachau – Rennweg (inklusive Tauerntunnel sowie Katschbergtunnel)
• A11 (Karawankenautobahn) nach Süden verlaufende Richtung im Abschnitt St. Jakob im Rosental – Staatsgrenze Karawankentunnel
• A13 (Brennerautobahn) im gesamten Streckenverlauf
• S 16 (Schnellstraße Arlberg) im Abschnitt St. Anton am Arlberg – Langen am Arlberg bzw. Arlbergtunnel

Beachten Sie: Je nachdem welche Auffahrt Sie auf die oben genannten mautpflichtigen Streckenabschnitte nehmen, ist die Vignette zusätzlich nötig.

Die Lkw-Maut in Österreich

Die Lkw-Maut in Österreich, oder auch GO-Maut genannt, wird für Fahrzeuge erhoben, die in ihrem Gesamtgewicht eine Masse von 3,5 Tonnen überschreiten. Das heißt nicht nur Lkw sind davon betroffen, auch große und schwere Wohnmobile fallen in diese Kategorie. Der Begriff GO-Maut stammt von der benötigten „Go-Box“. Dabei handelt es sich um eine kleine Box, die im Voraus besorgt und bei der Fahrt durch Österreich im Fahrzeug mittransportiert werden muss.

Erhältlich ist das Gerät bei speziellen GO-Vertriebsstellen der ASFINAG. Teilweise gibt es auch ähnliche Boxen anderer Anbieter, die ebenfalls funktionieren. Abgerechnet wird der Betrag entweder vor der Fahrt (Pre-Pay) oder im Anschluss an die Fahrt (Post-Pay). Die Kosten der Maut in Österreich für die schwereren Fahrzeuge errechnen sich beispielsweise aus Aspekten wie Emissionen und Luftverschmutzung, Lärmbelastung und Anzahl der Achsen.

Streckenmaut und Vignette in Österreich: Der aktuelle Preis

Die Vignettenpreise in Österreich 2024:

Das sind die Tarife der Pkw-Maut in Österreich 2024:

Für die aktuellen Tarife der GO-Maut informieren Sie sich am besten direkt bei der ASFINAG.

Tatsächlich verstecken sich vier mautfreie Autobahnen in Österreich: Das sind die Westautobahn A1 (Walserberg – Salzburg-Nord), die Inntalautobahn A12 (Kiefersfelden – Kufstein-Süd), die Rheinthal/Walgau Autobahn A14 (Hörbranz – Hohenems) sowie die Linzer Autobahn A26 (diese befindet sich derzeit aber noch im Bau). Hier wird also keine Maut in Österreich fällig.

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Über den Autor

Kai L.

Kai hat Kommunikations- und Medienwissenschaften studiert und Erfahrung in verschiedenen Redaktionen gesammelt. Seit 2020 unterstützt er unser Team von bussgeldrechner.com. In seinen Ratgeber befasst er sich u. a. mit Verkehrsverstößen, den gesetzlichen Grundlagen und Tipps für Fahrrad- und Autofahrer.

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