Letzte Aktualisierung am: 31. Oktober 2024
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Fehlmessungen von Blitzern können einen Einspruch begründen
Wenn Sie wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung, bei einer Abstandmessung auf der Autobahn oder beim Überfahren einer roten Ampel von einem Blitzer erfasst worden sind, erhalten Sie innerhalb weniger Wochen einen Bußgeldbescheid. Dieser informiert Sie über die Ihnen zur Last gelegte Ordnungswidrigkeit und die hierfür vorgesehene Strafe.
Es kann allerdings vorkommen, dass die Messung des Blitzers falsch ist. Deshalb ist es prinzipiell ratsam, die vom Blitzer angegebenen Daten überprüfen zu lassen. Gleiches gilt für den Bußgeldbescheid selbst; dieser kann fehlerhaft und dadurch möglicherweise unwirksam sein. Dieser Ratgeber erklärt, in welchen Fällen die Prüfung einer Blitzer-Messung durch einen Anwalt für Verkehrsrecht sinnvoll ist und ob Sie einen Blitzer-Bescheid kostenlos prüfen lassen können.
Inhalt
FAQ: Fragen und Antworten zum Blitzer-Prüfen
Sollte der Inhalt vom Bußgeldbescheid erforderliche Informationen missen oder falsche Angaben enthalten, ist er eventuell unwirksam. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn der Bescheid keine Rechtsbehelfsbelehrung enthält oder sich herausstellen sollte, dass die Messergebnisse des Blitzers falsch sind. Sie haben die Möglichkeit, Einspruch gegen den Bußgeldbescheid einreichen und die angedrohten Sanktionen abwenden.
Haben Sie ernsthafte Zweifel an den Messergebnissen des Blitzers, sollten Sie einen auf Blitzer-Fragen spezialisierten Anwalt für Verkehrsrecht (Blitzeranwalt) konsultieren. Eine Prüfung des Bußgeldbescheids ist besonders dann zu empfehlen, wenn Ihnen ein hohes Bußgeld und/oder ein Fahrverbot droht.
Zahlreiche Anwälte bieten eine kostenlose und unverbindliche Ersteinschätzung an, in der sie die bestehenden Einspruchsmöglichkeiten eines Falls prüfen und die Chancen auf einen erfolgreichen Einspruch im Bußgeldverfahren abschätzen.
Video: Welche Fehler können bei Blitzern auftreten?
Sie können einen Blitzer-Bescheid kostenlos prüfen lassen
Viele Anwaltskanzleien bzw. Anwälte für Verkehrsrecht bieten eine kostenfreie und zudem unverbindliche Erstberatung an. Lassen Sie Ihren Blitzer-Bescheid vorab kostenlos überprüfen, erhalten Sie zunächst eine allgemeine Vorabeinschätzung. Diese dient der Klärung möglicher besonderer Umstände Ihres Falles sowie grundlegender Frage . Diesbezüglich wird der Anwalt
- den Bußgeldbescheid auf mögliche Fehler prüfen,
- abwägen, inwiefern sich eine Mandatierung (Beauftragung eines Anwalts) und ein Einspruch angesichts der angedrohten Sanktionen lohnen
- einschätzen, ob eine anwaltliche Vertretung in Ihrem Fall erforderlich ist oder der Einspruch auch ohne juristischen Beistand erfolgen kann,
- ermitteln, was einen Einspruch begründet (bspw. Messfehler, Fehler im Bescheid, eine Verjährung des Bescheids etc.)
Viele Anwaltskanzleien bieten inzwischen eine Online-Beratung an. Wurden Sie geblitzt, können Sie online prüfen lassen, welche Einspruchschancen in Ihrem Fall gegeben sind.
Beachten Sie! Die Erstberatung, in der Sie den Blitzer-Bescheid kostenlos prüfen lassen können, soll Ihnen in erster Linie bei der Entscheidungsfindung helfen. Sie kann eine umfassende Rechtsberatung nicht ersetzen. Zudem bedarf eine verwertbare Prüfung der Messergebnisse einer Akteneinsicht. Ein Rechtsanwalt kann Akteneinsicht nur mit einer von Ihnen ausgestellten Vollmacht beantragen. Dafür ist eine Mandatierung notwendig.
Wann können Messungen von Blitzern einen Einspruch begründen?
Eine nachweisliche falsche Geschwindigkeitsmessung bzw. ein nicht vorschriftsgemäßer Einsatz der Messgeräte können ausschlaggebend für eine erfolgreichen Einspruch sein. Aus diesem Grund ist es durchaus, im Rahmen der Akteneinsicht eine Blitzer-Messung prüfen zu lassen.
Die Messung bzw. der Einsatz eines Blitzers kann wegen verschiedenartiger Gründen anfechtbar sein. Obwohl die Geschwindigkeitsmessungen der unterschiedlichen Blitzermodelle (bspw. TRAFFIPAX TraffiStar S 540 oder Poliscan-Speed) nach zulässigen standardisierten Verfahren ablaufen, können, ist es ist beispielsweise möglich, dass ein Blitzer
- falsch aufgestellt,
- nicht kalibriert oder
- nicht geeicht wurde.
Darüber hinaus sind die Messergebnisse nicht immer eindeutig zuordenbar oder können durch Reflexionen verfälscht worden sein.