Letzte Aktualisierung am: 9. August 2024
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Unsichtbare Kontrolle mit ProViDa durch die Polizei
Die Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit stellt einen Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung (StVO) dar. Laut Bußgeldkatalog drohen dem Täter neben einem Bußgeld unter Umständen auch Punkte in Flensburg sowie ein Fahrverbot. Um Raser überführen zu können, arbeitet die Polizei mit Geschwindigkeitsmessgeräten. Eines davon ist das Verkehrsüberwachungssystem ProViDa in Kombination mit ViDistA.
Worum handelt es sich bei diesem Gerät? Wie ermittelt das ProViDa zusammen mit ViDistA die Geschwindigkeit? Können damit Messfehler passieren? Diese Fragen beantwortet der folgende Ratgeber.
Inhalt
FAQ: Fragen und Antworten zu ProViDa und ViDistA
Bei ProViDa (Proof-Video-Data-System) handelt es sich um ein System zur Geschwindigkeitsmessung durch Nachfahren. Die Messdaten werden dabei mit dem ViDistA-Verfahren (Video-Distanz-Auswertung) ausgewertet.
Üblicherweise wird bei einer gefahrenen Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h eine Toleranz von 5 km/h abgezogen. Ist der Fahrer schneller als 100 km/h unterwegs, liegt der Toleranzabzug bei 5 Prozent.
Ja, so ist es unter anderem wichtig, dass die Messstrecke ausreichend lang ist und der Abstand möglichst konstant bleibt. Weitere Informationen zu Messfehlern finden Sie hier.
Wie funktioniert die Geschwindigkeitsmessung mit ProViDa und ViDistA?
Der Begriff ProViDa steht für “Proof Video Data System”. Es handelt sich um ein Messsystem mit Videokamera, das in einem Zivilfahrzeug der Polizei eingebaut wird. Damit ist es möglich, die Daten zur Geschwindigkeit eines Fahrzeugs zu sammeln, während das Polizeiauto diesem nachfährt. ViDistA ist die Bezeichnung für das Computerprogramm für die Videoauswertung, mit der die Geschwindigkeit des jeweiligen Fahrzeugs im Anschluss an die Messung ermittelt wird.
Da mit ProViDa und ViDistA eine Videoaufzeichnung des Messvorgangs bzw. des Rasers erstellt wird und kein Foto, handelt es sich im Grunde genommen nicht um einen Blitzer.
Mit ProViDa bzw. ProViDa und ViDistA kann die Polizei die Geschwindigkeit eines Pkw auf unterschiedliche Art und Weise berechnen:
- Das Polizeifahrzeug fährt dem betreffenden Kfz in einem konstanten Abstand hinterher, sodass sich dessen Geschwindigkeit von der des Polizeiautos ableiten lässt.
- Das Polizeiauto folgt dem betreffenden Fahrzeug auf einer vorher durch einen Start- und Zielpunkt festgelegten Strecke. Die Geschwindigkeit des Kfz lässt sich anhand des Weg-Zeit-Prinzips ermitteln.
- Die Geschwindigkeit wird nach der Aufzeichnung der Verfolgung durch die Videoauswertung mit ViDistA bestimmt.
ProViDa kann auch stationär eingesetzt werden. Dabei wird aus dem stehenden Fahrzeug heraus die Messstrecke gefilmt. Mithilfe des Weg-Zeit-Prinzips kann die durchschnittliche Geschwindigkeit des Kfz berechnet werden.
Welche Fehlerquellen haben ProViDa und ViDistA?
Das Messverfahren mit ProViDa und ViDistA weist Fehlerquellen auf. Dazu gehören z. B.:
- Die Messstrecke sollte nicht kürzer als 100 m lang sein, da eine zuverlässige Messung mit ProViDa und ViDistA sonst nicht möglich ist.
- Der Abstand zwischen Polizeiauto und überwachtem Fahrzeug muss bei der Messung durch Nachfahren konstant bleiben.
- Das Messgerät muss regelmäßig geeicht werden.
- Die Messbeamten müssen für die Bedienung von ProViDa geschult worden sein.
Sollten Sie Zweifel an der Korrektheit der Messung haben, haben Sie die Möglichkeit, sich an einen Anwalt für Verkehrsrecht zu wenden. Dieser kann Sie bei einem Einspruch gegen den Bußgeldbescheid unterstützen.