Mobile Blitzer: Überraschungseffekt auf der Straße

Von Jenny H.

Letzte Aktualisierung am: 20. September 2024

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Kurz & knapp: Mobile Blitzer

In welcher Entfernung löst ein mobiler Blitzer aus?

Ab welcher Entfernung ein mobiler Blitzer auslöst, hängt vom verwendeten Modell und der Messtechnik ab. Einige Geräte messen bereits aus einer Distanz von einem Kilometer, während andere erst bei kürzeren Entfernungen auslösen.

Blitzen mobile Geräte immer mit sichtbarem Licht?

Nicht alle mobilen Blitzer verwenden sichtbares Blitzlicht. Moderne Technologien wie Infrarot- oder Schwarzlichtblitzer können Geschwindigkeitsüberschreitungen erfassen, ohne dass Sie einen Blitz wahrnehmen. Auch Lasermessungen und Videoaufnahmen kommen ohne sichtbaren Blitz aus. Genauere Informationen dazu finden Sie in diesem Abschnitt.

Welche Verstöße können mobile Blitzer erfassen?

Mobile Blitzer werden hauptsächlich zur Messung von Geschwindigkeitsüberschreitungen eingesetzt. Es gibt jedoch auch spezielle mobile Geräte, die Rotlichtverstöße erfassen. Diese nutzen mehrere Kameras, um sowohl das Fahrzeug, als auch die Kreuzung und die Ampelanlage zu überwachen. 

Was sind mobile Blitzer?

Mobile Blitzer ohne Blitz ermöglichen eine unauffällige Geschwindigkeitsüberwachung im Straßenverkehr.
Mobile Blitzer ohne Blitz ermöglichen eine unauffällige Geschwindigkeitsüberwachung im Straßenverkehr.

Die Verkehrspolizei verfügt über ein breites Spektrum an fortschrittlichen Messgeräten zur effektiven Verkehrsüberwachung. Diese Technologien ermöglichen es, besonders gefährliche Verkehrsverstöße präzise zu erfassen und entsprechend zu ahnden. Dazu zählen Abstandsverstöße, Geschwindigkeitsüberschreitungen und Rotlichtlichtverstöße.

Überwachungssystemen lassen sich grundsätzlich in zwei Kategorien unterteilen: stationäre und mobile Blitzer. Stationäre Blitzer sind fest installiert und haben den Nachteil, dass ortskundige Fahrer ihre Standorte kennen und ihr Fahrverhalten nur in deren unmittelbarer Nähe anpassen. 

Um eine flächendeckende und unvorhersehbare Kontrolle zu gewährleisten, setzt die Polizei verstärkt auf die mobile Geschwindigkeitsmessung. Mobile Blitzer sind temporäre Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen, die flexibel an verschiedenen Orten eingesetzt werden können. Vorwiegend kommen mobile Blitzer auf der Autobahn oder der Kraftfahrstraße zum Einsatz. Im Gegensatz zu stationären Blitzern, deren Standorte bekannt sind, bieten mobile Blitzgeräte einen Überraschungseffekt.

Mobile Blitzer-Typen: Welche gibt es?

Mobile Blitzer gibt es in verschiedenen Ausführungen, die unterschiedliche Technologien zur Geschwindigkeitsmessung nutzen. Zu den gängigen Typen gehören:

  • mobile Radarfallen: Diese nutzen elektromagnetische Wellen zur Geschwindigkeitsmessung.
  • Induktionsmessung: Blitzer, die mit Induktionsschleifen arbeiten, die auf der Fahrbahn verlegt werden.
  • Lichtschranken: Diese messen die Zeit, die ein Fahrzeug benötigt, um von einem Lichtstrahl zum nächsten zu gelangen.

Aktuelle mobile Blitzer-Typen sind zum Beispiel:

Gibt es auch mobile Ampelblitzer? Mobile Geräte messen hauptsächlich die Geschwindigkeit, doch auch mobile Rotlichtblitzer kommen besonders in Großstädten zum Einsatz. Diese mobile Blitzanlage kann schnell auf- und abgebaut werden und nutzen drei Kameras: Eine nimmt das Fahrzeug auf, eine überwacht den Kreuzungsbereich, und die dritte richtet sich auf die Ampelanlage, um den Schweregrad des Rotlichtverstoßes festzustellen.

Haben mobile Blitzer immer einen Blitz?

Mit einigen Ausnahmen kann ein Blitzer (stationär oder mobil) aktuell nur in eine Richtung blitzen.
Mit einigen Ausnahmen kann ein Blitzer (stationär oder mobil) aktuell nur in eine Richtung blitzen.

Wie sieht es eigentlich aus, wenn ein mobiler Blitzer blitzt? Neue mobile und stationäre Blitzer-Technologien ermöglichen mittlerweile Geschwindigkeitsmessungen ohne sichtbares Blitzlicht. Eine der gängigsten Methoden sind Infrarot- oder Schwarzlichtblitzer, die auch mobil einsetzbar sind. Diese Blitzer arbeiten mit Infrarotlicht, das für das menschliche Auge unsichtbar ist, sodass dieses Autofahrer beim Auslösen nicht irritiert. Ein wesentlicher Vorteil dieser Technologie ist, dass sie die Blendung oder das Erschrecken verhindert und so das Unfallrisiko durch plötzliche Reaktionen seitens der Fahrzeugführer verringert. Diese Art von Blitzern ist besonders geeignet für den Einsatz in Tunneln.

Neben Infrarotblitzern gibt es auch andere Methoden für die mobile Geschwindigkeitsmessung ohne sichtbaren Blitz. Dazu gehören Videoaufnahmen, sowie Laserblitzer, bei denen Messbeamte eine Laserpistole auf vorbeifahrende Fahrzeuge richten.

Blitzen mobile Blitzer in beide Richtungen?

In Deutschland gilt die Fahrerhaftung, was bedeutet, dass nicht der Fahrzeughalter, sondern der tatsächliche Fahrer für Verkehrsverstöße zur Verantwortung gezogen wird. Daher lösen neue mobile Blitzer in der Regel von vorne aus, um ein Foto des Fahrers zu machen. Anhand dessen kann dieser dann identifiziert werden.

Bei Motorrädern kann dies jedoch problematisch sein. Da das Kennzeichen von Motorrädern am Heck angebracht ist, wird es auf einem Foto von vorne nicht erfasst. Zudem müssen Motorradfahrer seit 1976 einen Helm tragen, was die Identifizierung des Fahrers zusätzlich erschwert. Werden Sie also mit einem Motorrad geblitzt, kann ein mobiler Blitzer normalerweise weder Ihr Gesicht noch Ihr Kennzeichen dokumentieren. Dies sollten Sie jedoch nicht als Freifahrtschein ansehen: Wenn ein mobiler Blitzer ein Motorrad erfasst, das gegen die Geschwindigkeitsbegrenzung verstößt, kann die Identifizierung im Einzelfall trotzdem erfolgen. 

Die mobile Radarkontrolle hat Sie erwischt? Womit Sie jetzt rechnen müssen

Bei mindestens 3 km/h liegt der Toleranzabzug, wenn ein mobiler Blitzer Sie erwischt.
Bei mindestens 3 km/h liegt der Toleranzabzug, wenn ein mobiler Blitzer Sie erwischt.

Wenn Sie ein mobiler Blitzer erwischt, droht Ihnen ein Bußgeld, das je nach Höhe der Geschwindigkeitsüberschreitung variiert. Zusätzlich können Sie mit Punkten in Flensburg oder einem Fahrverbot rechnen.

Bei einer Überschreitung bis zu 10 km/h innerorts müssen Sie mit einem Bußgeld von 30 Euro rechnen, während bei 21 km/h zu viel bereits 1 Punkt in Flensburg fällig wird und das Bußgeld auf 115 Euro steigt. Ab 31 km/h zu schnell innerorts kann zusätzlich ein einmonatiges Fahrverbot verhängt werden.

Da Messgeräte technisch bedingte Ungenauigkeiten aufweisen können, erfolgt stets ein Abzug einer gewissen Toleranz, wenn ein mobiler oder fester Blitzer zur Geschwindigkeits­messung eingesetzt wurde.

In der Regel wird daher die folgende Toleranz bei mobilen sowie stationären Blitzern abgezogen:

  • Wenn die gemessene Geschwindigkeit unter 100 km/h liegt, werden 3 km/h vom Ergebnis abgezogen. 
  • Bei Geschwindigkeiten über 100 km/h erfolgt ein Abzug von 3 Prozent.

Es muss beim Einsatz bestimmter mobiler Blitzer eine höhere Toleranz abgezogen werden. Fand die Geschwindigkeitsmessung durch Nachfahren statt, wird ein Toleranzabzug von 5 km/h fällig, wenn die Geschwindigkeit weniger als 100 km/h betrug. Bei mehr als 100 km/h müssen es 5 Prozent sein.

Wenn Sie das Ergebnis nach einer Geschwindigkeitsmessung durch mobile Blitzer anfechten möchten, kann Ihnen ggf. ein Anwalt helfen. Dieser weiß am besten über eventueller Fehler bei der Messung Bescheid und kann Ihnen Sie dabei unterstützen, Einspruch dagegen einzulegen.

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Über den Autor

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Jenny H.

Jenny hat Wirtschaft/Germanistik und Kultur-Interkulturalität-Literatur in Greifswald studiert. Seit 2024 unterstützt sie unser Team von bussgeldrechner.com. In ihren Artikeln befasst sie sich mit den verschiedensten Aspekten des Verkehrsrechts und gibt Tipps für alle Verkehrsteilnehmer.

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